Sich auf den Acker machen –
Wandel durch soziale Gestaltung
„Weiter wie bisher ist keine Option“ - so lautete der Titel des in 2008 vorgelegten Weltagrarberichts, der bislang wohl aufwändigsten wissenschaftlichen Untersuchung der globalen Landwirtschaft. Nicht nur der Klimawandel, der die Landwirtschaft seit vielen Jahren vor erhebliche Herausforderungen stellt, auch soziale Fragen wie Armut und Hunger erfordern das so dringend nötige Umdenken in der Bewirtschaftung unserer Erde.
Landwirtschaft ist nicht nur die Grundlage unserer Kultur, sondern auch die Grundlage allen Wirtschaftens. So, wie eine Landwirtschaft im besten Sinne also der Kultivierung des Landes, der Erde dient, so sollte eine ebensolche Wirtschaft der Kultivierung sozialer Beziehungen dienen. Dies ist einer der Gründe, warum sich z. B. STOCKMAR seit vielen Jahren unter anderem mit dem Kattendorfer Hof verbunden fühlt. Für ein menschengemäßes und zukunftsfähiges Handeln – sei es nun auf dem Acker oder an der Wachsschmelze.
Biologisch-dynamische Landwirtschaft sieht sich seit ihrer Entstehung großen Herausforderungen gegenüber. „Small is beautiful“, wie es auch der Weltagrarbericht formulierte und damit die kleinbäuerlichen Strukturen im Ergebnis als die besten Garanten von Ernährungssicherheit und -souveränität herausstellte. „Small“ heißt aber eben auch, dass ein familiär geführter landwirtschaftlicher Betrieb ums Überleben ringen muss. Für Verfahrensweisen, die die Ernte auch in Zukunft und unter immer schwieriger zu kalkulierenden Wetterbedingungen sichert, braucht es Kreativität. Und stabile Netzwerke. Der Kattendorfer Hof hat hierfür eine Wirtschaftsgemeinschaft gegründet, die nicht nur sein Fortbestehen sichert, sondern der Gemeinschaft auch etwas zurückgibt. So treffen auch bei STOCKMAR (wie vielerorts) regelmäßig Familienportionen ein. Aber die solidarische Landwirtschaft gibt der Gemeinschaft noch sehr viel mehr zurück – die Möglichkeit zur Teilhabe an einer Landwirtschaft für die Zukunft.
Wenn wir eine zukunftsfähige Gesellschaft gestalten wollen, braucht es den gemeinsamen Willen, alte Pfade zu verlassen und neue Wege gegenseitiger Hilfe zu suchen. Deshalb bemühen wir uns, wo möglich für unsere Herstellungsverfahren verstärkt auf regionale Produktionen zurückzugreifen. Und ebenso unseren Mikroorganismus hier in Kaltenkirchen gesund zu halten – durch Biodiversität vor unserer Haustür, artgerechte Bienenhaltung im STOCKMAR Garten, eine eLadestation auf dem Firmengelände, an der nicht nur die Firmenflotte betankt werden kann, sondern jeder Wagen aus der Nachbarschaft. Und eben auch durch Obst- und Gemüsekisten für unsere Mitarbeiter:innen. Wir sind sehr dankbar, dass wir diesen Schulterschluss mit dem benachbarten Kattendorfer Hof seit vielen Jahren gehen dürfen!