50 Jahre: 1972 - 2022
Geschichten zum Neuguss-Jubiläum
In Beziehung sein – Geschichten zum Jubiläum

Rexroth Rhinow im Dialog –

Vom Hier und Jetzt

Kathrin Bleks ist Geschäftsführerin der Rexroth Rhinow GmbH und seit kurzem auch Geschäftsführerin der Neuguss Verwaltungsgesellschaft mbH.

Ihre Beziehungsgeschichte mit der Neuguss ist ja auch eine Familiengeschichte. Möchten Sie erzählen, wie damals die Übergabe stattgefunden hat?

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich mich (schon immer) als Rexrotherin gefühlt habe, nicht als Neugusserin. Seit meinem vierten Lebensjahr bin ich immer wieder im Betrieb gewesen und habe also einen sehr starken auch persönlichen Bezug. Als es meinem Vater immer schlechter ging, stand natürlich die Frage im Raum, wie die Übergabe der Geschäftsführung geregelt werden könne. Er hatte mich zunächst bei seinen Überlegungen außen vorgelassen, weil er ja um meine Familie wusste und wie stark ich hier eingebunden war. Als sein Zustand sich immer mehr verschlechterte, ist er doch auf mich zugekommen, als letzter Notnagel sozusagen. Und ich hatte angeboten, dass ich an drei Tagen die Woche in den Betrieb kommen könne. Das war also alles andere als geplant, aber im Nachhinein ein wichtiger Schritt in meinem Leben.

Welche Rolle spielt die Neuguss-Gruppe für Sie und Ihre Arbeit?

Wie schon gesagt, fühle ich mich vor allem als Rexrotherin, und es ist mir ein großes Anliegen, meine Aufgabe hier im Betrieb ganz im Sinne meines Vaters fortzuführen. Also Arbeitsplätze zu erhalten bzw. zu schaffen, mit denen die hier arbeitenden Menschen in die Lage versetzt werden, ihre Familien gut zu versorgen. Ihre Häuser zu bezahlen. Ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Und dass ich das in dieser Art und Weise tun kann, dass ich mich durch und durch als Rexrotherin fühlen darf, genau diese Freiheit ermöglicht mir die Neuguss. Das ist schon eine große Besonderheit und wäre in diesem Maße in einer anderen Konstellation ganz sicher nicht möglich.

Welche Zukunftsaufgaben sehen Sie für den Betrieb?

Wissen Sie, soweit denkt man als Metaller gar nicht. Natürlich wollen wir die Digitalisierung voranbringen und auch die Robotertechnik. Aber als Metaller ist man vor allem im Hier und Jetzt und versucht immer wieder aufs Neue, das Unternehmen und die damit verbundenen Menschen durch die schweren Zeiten zu bringen.

Sie sagten, dass Sie schon immer Rexrotherin seien. Wie lebt diese Kultur im Unternehmen?

Für mich bedeutet das vor allem, dass ich ohne die hier arbeitenden Menschen nicht werthaltig tätig bin. Ich führe ein Geschäft, das die Mitarbeitenden ermöglichen, nicht ich. Und deshalb sehe ich es vor allem als meine Aufgabe an, den Menschen ihre Arbeit zu ermöglichen. Und es ihnen dabei so gut wie möglich gehen zu lassen. Das heißt unter anderem, dass wir hier im Betrieb Prämien zahlen. Es heißt aber auch, dass wir uns etwa alle drei Jahre mit einer gemeinsamen Betriebsreise beschenken. In diesem Jahr geht es für uns alle nach Frankreich; darauf freue ich mich schon sehr.